Call For Papers: Nachwendekinder

In der Diskussion um Wende und Wiedervereinigung melden sich heute – neben den »Wendekindern« – verstärkt auch die »Nachwendekinder« zu Wort. Sie spüren dabei oft einer Zeit nach, die sie selbst nie erfahren haben. Keine*r von ihnen hat den DDR-Alltag erlebt. Sie alle müssen sich das Land der Eltern und Großeltern aus Erzählungen, Filmen, Bildern, Artefakten und Klischees zusammensetzen. Zwar zählt man die »Nachwendekinder« aus dem Osten zur »Generation Einheit«, nach einer Allensbach-Studie aus dem September 2019 kann die aber kaum so genannt werden. Die Studie zeigt, dass die Generation immer noch in Ost und West geteilt ist.

Warum fühlt sich diese »Generation Einheit« immer noch Ost-West-Unterschieden ausgesetzt? Für die meisten ist die Einheit doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Warum also, so unsere These und Frage, besinnen sich so viele junge Menschen gerade auf ihre Ost-Herkunft? Warum ist Ostdeutschland für viele junge Autor*innen und Musiker*innen in den letzten Jahren ein so drängendes Thema geworden? #baseballschlägerjahre, #wirsindderosten, #derandereosten.

Wir möchten wissen: Wie denken die »Nachwendekinder« heute über den Osten – zu DDR-Zeiten und heute? Welche Auswirkungen sehen sie durch ihre kulturelle Prägung? Welche Erwartungen und Anklagen ergeben sich daraus? Wie divers sind die Stimmen? Und läuft die emotionale Bindung an diese Zeit nicht womöglich Gefahr, zu einer Verklärung der Geschichte beizutragen? Und was bedeutet das für die Deutsche Einheit, für die Debatte um Wende und Wiedervereinigung? Also, liebe Nachwendekinder, meldet euch zu Wort! Erzählt eure Geschichten! Schickt uns eure Texte bis zum 1. September 2020 an redaktion@metamorphosen-magazin.de.