Inflation ist ein zentrales Thema in der Wirtschaft, das den allgemeinen Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen beschreibt. Diese fortlaufende Preissteigerung hat weitreichende Auswirkungen auf die Kaufkraft des Geldes und beeinflusst, was Verbraucher für einen Euro erwerben können. Besonders gravierend wird die Bedeutung der Inflation deutlich, wenn historische Beispiele wie die Hyperinflation in Deutschland 1923 betrachtet werden. Bei dieser Zeitperiode verlor das Geld rasch an Wert, was zu enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führte.
In der heutigen Zeit zielen Zentralbanken, wie die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank, darauf ab, eine Inflationsrate von unter 2 % zu erreichen, um wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Verschiedene Ursachen, darunter steigende Rohstoffpreise und Veränderungen in der Geldmenge, können zu einer erhöhten Inflationsrate führen. Inflation beeinflusst nicht nur die Wirtschaft, sondern auch das tägliche Leben, da sie die Lebenshaltungskosten direkt betrifft.
Einführung in das Thema Inflation
Inflation spielt eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaft und hat weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen auf Individuen und Unternehmen. Sie beschreibt einen kontinuierlichen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, was zu einem Rückgang des Geldwerts führt. Ein Verständnis der verschiedenen Aspekte der Inflation ist entscheidend, um die Dynamiken des Marktes besser nachvollziehen zu können.
Ein steigendes Preisniveau kann die Kaufkraft der Verbraucher erheblich beeinträchtigen. Wenn die Löhne nicht im Gleichschritt mit der Inflation steigen, erfahren viele Menschen eine Minderung ihres realen Einkommens. Dies betrifft insbesondere Gruppen wie Rentner und Arbeitslose, welche oft nicht in der Lage sind, ihr Einkommen entsprechend der Preissteigerungen anzupassen.
Zudem beeinträchtigt Inflation das Investitionsverhalten. Unternehmen müssen ihre Strategien anpassen, um den wirtschaftlichen Bedingungen Rechnung zu tragen, was in manchen Fällen zu verminderten Investitionen führen kann. Solche Auswirkungen verstärken die Notwendigkeit, die Inflation zu verstehen und wirksame politische Maßnahmen zu entwickeln.
Was bedeutet Inflation
Die Inflation beschreibt den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus einer Volkswirtschaft. Diese Definition zeigt, dass Inflation nicht nur einzelne Produkte, sondern eine Vielzahl von Gütern betrifft, was zu einer Geldentwertung führt. Infolgedessen hat die Bevölkerung für dasselbe Geld weniger Kaufkraft. Verschiedene Faktoren beeinflussen diesen Anstieg und prägen das wirtschaftliche Umfeld.
Definition der Inflation
Die Inflation kann als signifikante Veränderung im Preisniveau definiert werden. Historisch betrachtet, weisen die meisten Volkswirtschaften Phasen unterschiedlich intensiver Inflation auf. Die Inflationsrate stellt dabei das Maß für diese Veränderung dar und wird jährlich gemessen. Eine steigende Inflationsrate gibt Hinweis auf steigende Preise, die sich direkt auf die Kaufkraft der Verbraucher auswirken.
Inflationsrate und Preisniveau
Die Inflationsrate wird oft über Preisindizes wie den Verbraucherpreisindex (VPI) ermittelt, der die Preisentwicklung eines fiktiven Warenkorbs verfolgt. Bei dieser Berechnung können unterschiedliche Produkte stark variieren. Beispielsweise hat Benzin eine Gewichtung von 4,6 % im Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), während Kaffee lediglich 0,4 % ausmacht. Diese Gewichtungen sind entscheidend, um ein realistisches Bild der Geldentwertung zu erhalten.
Ursachen der Inflation
Die Inflation hat verschiedene Ursachen, die sich in Nachfrageinflation, angebotsbedingter Inflation und geldmengenbedingter Inflation unterteilen lassen. Jede dieser Formen bietet Einblicke in die Dynamik der Preisentwicklung und das Konsumverhalten in der Wirtschaft. Veränderung in der Nachfrage und im Angebot beeinflussen nachhaltig das Wirtschaftswachstum und die Kaufkraft der Verbraucher.
Nachfragebedingte Inflation
Nachfrageinflation tritt auf, wenn die Gesamtnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen das verfügbare Angebot übersteigt. In Zeiten wirtschaftlichen Wachstums, wenn Haushalte und Unternehmen optimistischer sind und höhere Ausgaben leisten, kann dies zu einem Anstieg der Preise führen. Faktoren wie steigendes Konsumverhalten und erhöhte Investitionen fördern diesen Prozess.
Angebotsbedingte Inflation
Die angebotsbedingte Inflation entsteht durch steigende Produktionskosten. Wenn die Kosten für Rohstoffe oder Löhne steigen, geben Unternehmen diese erhöhten Kosten häufig in Form von höheren Preisen an die Verbraucher weiter. Die jüngsten globalen Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, haben zu Versorgungsengpässen geführt, welche die Preise zusätzlich beeinflussen.
Geldmengenbedingte Inflation
Eine Zunahme der Geldmenge in der Wirtschaft kann ebenfalls Inflationsdruck erzeugen. Wenn die Zentralbank versucht, die Wirtschaft zu stimulieren, kann dies zu einer Überhitzung führen. Die Europäische Zentralbank reagiert in solchen Fällen oft mit Anpassungen der Leitzinsen, um die Inflation zu kontrollieren und Stabilität in den Finanzmärkten sicherzustellen.
Messung der Inflation
Die Inflationsmessung erfolgt über verschiedene Preisindizes, die das allgemeine Preisniveau widerspiegeln. Der bekannteste Index ist der Verbraucherpreisindex (VPI), der die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten zu Konsumzwecken erworben werden, misst. Der VPI wird sowohl zur Bestimmung der Inflation als auch zur Anpassung nominaler Werte an reale Werte genutzt.
Ein weiterer wichtiger Index ist der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für internationale Vergleiche innerhalb der EU entwickelt wurde. Dieser Index fasst die allgemeine Inflationsrate für Europa und die Europäische Währungsunion zusammen. Sowohl der VPI als auch der HVPI werden mit einer Dezimalstelle veröffentlicht, was die erreichbare Präzision widerspiegelt. Das aktualisierte VPI erfolgt alle fünf Jahre, wobei das Basisjahr geändert und frühere Daten neu berechnet werden.
Um die Inflation in Deutschland zu messen, wird ein Warenkorb genutzt, der verschiedene Kategorien und deren jeweilige Gewichtungen umfasst:
Kategorie | Gewichtung (%) |
---|---|
Lebensmittel, Alkohol und Tabak | 17.15 |
Energie | 12.07 |
Wohnung (Miete) | 11.34 |
Industrielle Güter | 26.68 |
Dienstleistungen (ohne Miete) | 32.76 |
Zusätzlich wird die Kerninflation, die volatile Kategorien wie Lebensmittel und Energie ausschließt, verwendet, um ein stabileres Maß für die Inflation zu bieten. Der Preisindex der privaten Konsumausgaben (PCE) wird ebenfalls zur Inflationsmessung eingesetzt, bietet jedoch eine andere Perspektive auf die Preisentwicklung.
Der Verbraucherpreisindex (VPI)
Der Verbraucherpreisindex (VPI) spielt eine zentrale Rolle bei der Analyse der Preisentwicklung in Deutschland. Dieser Index erfasst die durchschnittliche Preisänderung von Konsumgütern und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten erworben werden. Bei der Berechnung des VPI wird ein repräsentativer Warenkorb erstellt, der verschiedene Kategorien von Waren und Dienstleistungen umfasst, um ein genaues Bild des Konsumverhaltens zu erhalten.
Warenkorb und Gewichtung
Der Warenkorb des VPI beinhaltet eine Vielzahl von Produkten, wie beispielsweise Nahrungsmittel, Bekleidung und Fahrzeuge, sowie Dienstleistungen wie Mieten und Reparaturen. Jedes dieser Güter erhält eine spezifische Gewichtung, die auf dem durchschnittlichen Konsumverhalten der Haushalte basiert. Die Gewichtung wird etwa alle fünf Jahre aktualisiert, um Veränderungen im Konsumverhalten zu berücksichtigen. Dies gewährleistet, dass der Warenkorb die tatsächlichen Ausgaben der Haushalte adäquat widerspiegelt.
Berechnungsmethoden des VPI
Für die Berechnung des VPI wird der Laspeyres-Index verwendet. Dieser Index vergleicht die Preisniveaus des aktuellen Jahres mit einem Basisjahr, welches in diesem Fall 2020 ist. Der VPI setzt sich aus 12 Hauptkategorien zusammen, darunter Nahrungsmittel, Wohnen und Transport, wobei jede Kategorie an die Bedeutung in den Haushaltsausgaben angepasst ist. Monatlich werden die Preisdaten manuell durch Preisermittler und digital durch Web-Scraping gesammelt, um aktuelle und präzise Informationen zur Preisentwicklung zu erhalten.
Inflation im Euroraum
Die Inflation im Euroraum wird durch den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) ermittelt. Dieser Index bietet eine standardisierte Methode zur Inflationsmessung in allen EU-Ländern. Durch die Harmonisierung der Inflationsdaten wird ein sachlicher Vergleich zwischen den verschiedenen Mitgliedstaaten möglich, was für wirtschaftliche Analysen und politische Entscheidungen entscheidend ist.
Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI)
Der HVPI ist ein zentrales Instrument zur Erfassung der Preisentwicklung in der Eurozone und fließt direkt in die Festlegung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ein. Im Januar 2023 lag die Gesamtinflationsrate im Euroraum bei 2,5%, was einen Anstieg von 2,4% im Dezember darstellt. Verschiedene Kategorien wie Dienstleistungen und Energie beeinflussen diesen Index unterschiedlich, wobei die Inflation im Dienstleistungssektor 3,9% betrug, während die Energiepreise um 1,8% anstiegen.
Ein wichtiger Aspekt des HVPI ist die Gewichtsverteilung der einzelnen Güterkategorien, die die Ausgaben der Verbraucher widerspiegelt. Zum Beispiel hatten Energiepreise in Spanien im Jahr 2016 ein Gewicht von 28‰, in Polen hingegen von 114,93‰. Diese Differenzen beeinflussen nicht nur den HVPI, sondern auch die gesamte Inflationsmessung.
Die Rolle der EZB
Die EZB spielt eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der Preise im Euroraum. Sie setzt eine Inflationszielmarke von 2% an, um die Kaufkraft der Verbraucher zu schützen. Die Leitzinsen wurden kürzlich auf 2,75% gesenkt, um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Inflationsentwicklung entgegenzuwirken. Die EZB muss dabei auch auf externe Faktoren reagieren, wie zum Beispiel die Preissteigerungen infolge des Ukraine-Kriegs, die sich erheblich auf die Energiepreise ausgewirkt haben.
Land | Inflationsrate Januar 2023 |
---|---|
Deutschland | 2,8% |
Kroatien | 5,0% |
Belgien | 4,4% |
Slowakei | 4,1% |
Irland | 1,0% |
Finnland | 1,6% |
Malta | 1,7% |
Italien | 1,7% |
Gefühlte Inflation
Das Phänomen der gefühlten Inflation beschreibt die Diskrepanz zwischen der tatsächlich gemessenen Inflationsrate und dem, was Verbraucher als Preissteigerung wahrnehmen. Oft liegt die subjektive Wahrnehmung von Preiserhöhungen deutlich über den offiziellen Werten. In Deutschland war die wahrgenommene Inflationsrate im Mai bei erstaunlichen 18 %, während die offizielle Teuerungsrate lediglich 6,1 % betrug.
Subjektive Wahrnehmung von Preissteigerungen
Verbraucher richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Preisänderungen bei Lebensmitteln und Energie, was die gefühlte Inflation weiter anheizt. Die Lebensmittelpreise stiegen im Mai um 14,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Psychologische Faktoren sowie demografische und regionale Unterschiede beeinflussen die Verbraucherwahrnehmung stark. Bei bestimmten Gruppen, wie Rentnern oder Haushalten mit niedrigem Einkommen, ist die gefühlte Inflation häufig noch stärker ausgeprägt.
Einfluss der Lebenshaltungskosten
Die gestiegenen Lebenshaltungskosten tragen erheblich zur gefühlten Inflation bei. Eine wachsende Zahl von Haushalten berichtet, dass sie mehr Geld für Lebensmittel ausgeben müssen. Über 50 % der Befragten gaben an, dass sie auf günstigere Alternativen umsteigen, um mit den steigenden Preisen klarzukommen. Diese Reaktionen reflektieren ein Gefühl der Dringlichkeit, mit dem Verbraucher auf die wahrgenommene Preissteigerung reagieren müssen. Der PZ-Index von PreisZeiger dokumentiert ebenfalls signifikante Preissteigerungen in bestimmten Kategorien, was die gefühlte Inflation weiter verstärkt.
Folgen der Inflation
Inflation hat weitreichende wirtschaftliche Folgen, die sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen spürbar sind. Die stetige Erhöhung der Preise führt zu einer Verminderung der Kaufkraft. Mit weniger Geld lassen sich zunehmend weniger Waren und Dienstleistungen erwerben. Dies stellt besonders Haushalte mit festem Einkommen vor große Herausforderungen.
Auswirkungen auf die Kaufkraft
Inflation wirkt sich direkt auf den Geldwert aus. Ein anschauliches Beispiel zeigt, dass ein Betrag von €1.000 im Laufe von 30 Jahren erheblich an Wert verliert und nur noch den Gegenwert von €545 hat. Diese Abwertung beeinflusst insbesondere die Ersparnisse, die real an Wert verlieren, wenn die Zinsen nicht über der Inflationsrate liegen. Verbraucher müssen mit steigenden Preisen für alltägliche Güter rechnen, was das Leben zunehmend teurer macht und den Lebensstandard beeinträchtigt.
Einfluss auf Ersparnisse und Investitionen
Investitionen sind ein wichtiger Schutz gegen Inflation. Vermögenswerte wie Immobilien, Gold und Aktien bieten potenziellen Anlegern eine Möglichkeit, die Kaufkraft zu erhalten. Hohe Inflation kann auch zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, bei der höhere Löhne die Preise weiter in die Höhe treiben. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen erfordern von den Verbrauchern neue Strategien, um ihre Ersparnisse zu sichern und langfristige finanzielle Ziele zu erreichen. Dabei ist es entscheidend, effektive Anlageformen zu wählen, um den Auswirkungen der Inflation zu trotzen.
Aspekt | Effekt |
---|---|
Kaufkraft | Verminderung des Geldwerts führt zu weniger Waren für den gleichen Betrag |
Ersparnisse | Realverlust der Ersparnisse, wenn Zinsen die Inflation nicht übertreffen |
Lebenshaltungskosten | Steigende Preise erhöhen die finanziellen Belastungen für Haushalte |
Wirtschaftliche Unsicherheit | Planungssicherheit für Unternehmen wird beeinträchtigt |
Vermögensverteilung | Zuwächse für Schuldner, Verlust für Gläubiger |
Inflationserwartungen
Die Inflationserwartungen spiegeln die Vorhersagen von Individuen, Unternehmen und Institutionen über zukünftige Preisentwicklungen wider. Diese Erwartungen beeinflussen das Konsumverhalten und die wirtschaftlichen Entscheidungen der Verbraucher erheblich. Wenn Menschen mit steigenden Preisen rechnen, neigen sie dazu, eher jetzt zu konsumieren, um zukünftige hohe Preise zu vermeiden. Das Vorwegnahme von Preisanstiegen kann wiederum die Inflation weiter anheizen.
Einfluss der Erwartungen auf das Konsumverhalten
In Deutschland wird die Inflationserwartung stark von der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst, die anstrebt, die Inflation in der Eurozone bei, aber unter 2 % zu halten. Die aktuellen Inflationsraten sowie die Analyse von globalen Wirtschaftstrends und Fiskalpolitik spielen in die Berechnung der Inflationserwartungen ein. Diese Erwartungen können dazu führen, dass Verbraucher ihre Ausgaben erhöhen oder verringern, was einen direkten Einfluss auf das Konsumverhalten hat.
Die Daten zeigen, dass die Inflationserwartungen der Haushalte oft über den offiziellen Inflationsraten liegen. Beispielsweise betrug die Inflationsrate in Deutschland im Juni 2023 1,7 %, während Haushalte eine kurzfristige Inflation von 5,1 % erwarteten. Solche Diskrepanzen beeinflussen nicht nur das individuelle Konsumverhalten, sondern auch die Investitionsentscheidungen von Unternehmen und die Geldpolitik der Zentralbank.
Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den Inflationserwartungen der Haushalte und denen von Prognoseinstituten im Jahr 2023:
Monat | Haushaltsinflationserwartung | Prognoseinstitute | Unternehmen |
---|---|---|---|
Juni 2023 | 5,1 % (kurzfristig) | 1,5 % (kurzfristig) | 2 % (kurzfristig) |
Juni 2023 | 3,1 % (langfristig) | 1,2 % (langfristig) | 2 % (langfristig) |
Inflationserwartungen können also als selbst erfüllende Prophezeiungen wirken. Die Wahrnehmung steigender Preise beeinflusst nicht nur das tägliche Konsumverhalten, sondern hat auch langfristige Auswirkungen auf wirtschaftliche Entscheidungen in der gesamten Wirtschaft.
Aktuelle Inflationsdaten und Trends
Die aktuellen Inflationsdaten zeigen, dass die Inflationsrate für Januar 2025 voraussichtlich bei 2,3% oder 2,4% liegen wird, ein Rückgang im Vergleich zu 2,6% im Dezember 2024. Diese Schwankungen sind bemerkenswert und spiegeln die dynamischen wirtschaftlichen Bedingungen wider.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) sowie der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sind zentrale Instrumente zur Messung der Inflation in Deutschland. Der VPI erfasst sämtliche Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten konsumiert werden. Im Gegensatz dazu wurde der HVPI speziell für europaweite Vergleiche entwickelt.
Die Berechnung des VPI basiert auf einem Warenkorb, der rund 700 verschiedene Artikel umfasst. Die Gewichtung dieser Artikel orientiert sich an ihren jeweiligen Ausgabenanteilen. Der VPI wird alle fünf Jahre überarbeitet, wobei die letzte Anpassung im Februar 2023 stattfand. Monatlich werden die Verbraucherpreisindizes veröffentlicht, wobei die vorläufigen Ergebnisse innerhalb von zwei bis drei Werktagen nach Monatsende verfügbar sind.
Die Analyse der Trends in den Inflationsdaten bietet wertvolle Einblicke in die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Die kontinuierliche Beobachtung dieser Trends sowie die tiefgehende Wirtschaftsanalysen helfen, besser auf kommende Herausforderungen und Chancen vorbereitet zu sein.
Maßnahmen gegen die Inflation
Die Bekämpfung der Inflation ist eine zentrale Aufgabe von Zentralbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB). Um Preisstabilität zu gewährleisten, setzen diese Institutionen eine Reihe von geldpolitischen Maßnahmen ein. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Geldmenge im Umlauf zu steuern und somit die Inflation zu dämpfen.
Geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken
Die Zinspolitik spielt eine entscheidende Rolle in der Inflationsbekämpfung. Eine Erhöhung der Leitzinsen führt dazu, dass Kredite teurer werden, was die Kreditaufnahme verringert und den Geldfluss in die Wirtschaft bremst. Dadurch wird der Druck auf die Preise gemildert. Zusätzlich führt die EZB Offenmarktgeschäfte durch, bei denen Wertpapiere gekauft oder verkauft werden, um die Geldmenge gezielt zu regulieren.
Um die Inflation weiter zu bekämpfen, können auch fiskalpolitische Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört die Reduzierung von Staatsausgaben, etwa durch den Abbau von Subventionen, oder die Erhöhung von Steuern, um die Gesamtnachfrage zu dämpfen. Ein Beispiel für erfolgreiche geldpolitische Maßnahmen ist die Reaganomics der 1980er Jahre, die Hyperinflation durch Kürzungen der Staatsausgaben und Steuererhöhungen in den Griff bekam.
In Zeiten steigender Inflation, wie im September 2022 mit einer Inflationsrate von 10% in Deutschland, ist die Bedeutung dieser Maßnahmen besonders deutlich. Zentralbanken und der Staat müssen sowohl geldpolitische als auch fiskalische Instrumente kombinieren, um den Herausforderungen einer inflationären Wirtschaftslage erfolgreich zu begegnen.
Vergleich von Inflation und Deflation
Inflation und Deflation stellen zwei gegensätzliche wirtschaftliche Phänomene dar, die jeweils gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität eines Landes haben können. Während Inflation einen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus bedeutet, bewirkt Deflation einen Rückgang dieser Preise. Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Konzepten ist entscheidend für das Verständnis ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Inflation kann entstehen durch erhöhten Konsum, gestiegene Produktionskosten oder eine Zunahme der Geldmenge. Diese Faktoren lösen eine allgemeine Verteuerung von Gütern und Dienstleistungen aus. Demgegenüber kann Deflation durch Überproduktion, hohe Importe oder eine verringerte Geldmenge verursacht werden, was zu einem breiten Preisverfall führt.
Die Statistiken des Statistischen Bundesamtes messen Inflation anhand eines Warenkorbs, der für die Beobachtung wirtschaftlicher Trends von zentraler Bedeutung ist. Ein moderates Inflationsniveau, wie es von der Europäischen Zentralbank mit einem Ziel von 2 % pro Jahr angestrebt wird, kann Investitionen und wirtschaftliches Wachstum ankurbeln. Im Gegensatz dazu wird Deflation oft als problematischer angesehen, da sie zu sinkenden Unternehmenserlösen, Entlassungen und einer allgemeinen Unsicherheit in der Wirtschaft führen kann.
Ein anschauliches Beispiel zeigt, wie sich Veränderungen der Preise auf verschiedene Wirtschaftssektoren auswirken und verdeutlicht den Unterschied zwischen Inflation und Deflation. Die Dynamik von Inflation und Deflation erfordert unterschiedliche geldpolitische Reaktionen, die von Zentralbanken und Regierungen eingeleitet werden können. Während die Inflationsregulierung oft auf Zinssatzänderungen und andere Maßnahmen abzielt, müssen Strategien zur Bekämpfung der Deflation oft auf fiskalische Anreize setzen, um die Nachfrage zu fördern.
Fazit
Die Inflation ist ein vielschichtiges wirtschaftliches Phänomen, das erhebliche wirtschaftliche Implikationen für Haushalte, Unternehmen und die Volkswirtschaft hat. Wenn die Preise schneller steigen als die Löhne und Gehälter, führt dies zu einem spürbaren Rückgang der Kaufkraft. Verbraucher neigen dazu, ihre Ausgaben anzupassen, was das wirtschaftliche Wachstum beeinflussen kann.
Ein entscheidender Aspekt der Inflation ist der langfristige Wertverlust von Ersparnissen und niedrig verzinslichen Geldanlagen. In Zeiten steigender Preise verlieren diese Anlagen an Kaufkraft, was eine aktive Geldanlage nötig macht. Gleichzeitig profitieren Kreditnehmer von inflationären Bedingungen, da der reale Wert ihrer Schulden sinkt, besonders bei fest verzinsten Krediten.
Die Europäische Zentralbank strebt seit 2003 an, eine stabile Inflationsrate von unter, aber nahe 2 % zu halten, um die Preise zu stabilisieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Letztlich ist ein fundiertes Verständnis der Inflation und ihrer Ursachen von zentraler Bedeutung, um die Herausforderungen in einer von Inflation geprägten Wirtschaft erfolgreich zu bewältigen.