Hypotonie – das sind die bekannten Auslöser von niedrigem Blutdruck
Schwindel, Schwäche, Kopfschmerzen? Das muss nichts mit Wetterfühligkeit zu tun haben. Es kann auch das Ergebnis von einem niedrigen Blutdruck sein. Hypotonie heißt der medizinische Fachbegriff dafür. Das sind die Auslöser dieser körperlichen Schwächeerscheinung und so bekommt man sie in den Griff.
In welchen Fällen spricht man von Hypotonie?
Der Begriff leitet sich sprachlich ab von den altgriechischen Wörtern für unter und Spannung. Was damit gemeint ist? Diese Bezeichnung bezieht sich auf den Druck, mit dem das Blut vom Herzen durch den Körper gepumpt wird. Da sich das Herz erst zusammenzieht und anschließend öffnet, gibt es beim Messen des Blutdrucks zwei Werte. Im statistischen Durchschnitt bewegen sich diese Werte beim erwachsenen Menschen im Bereich von 120/80 mmHg. Sobald der höhere dieser beiden Werte unter 100 sinkt, spricht man von einer Hypotonie. Der persönliche Blutdruckwert im gesunden Zustand unterscheidet sich je nach Person. Ein leicht niedriger Blutdruck wird oft nicht sofort bemerkt, da er nicht sofort Probleme bereitet. Und doch gibt es typische Symptome, die sich bei Niedrigblutdruck bemerkbar machen. Je nach Auslöser fallen die Beschwerden unterschiedlich stark aus.
Typische Symptome können zum Beispiel sein:
– niedriges Energielevel und anhaltende Müdigkeit
– Konzentrationsschwäche und Schwindelanfälle
– Kopfschmerzen und körperliches Schwächegefühl
– Ängste oder depressive Verstimmungen
– kalte Hände und kalte Füße
– Beklemmungen und Schlafprobleme
Typische Ursachen: genetische Faktoren, Lebensumstände, Krankheit

Tatsächlich sind viele Menschen im Laufe ihres Lebens von niedrigem Blutdruck betroffen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen wird das nicht von schlimmen Krankheiten ausgelöst. Es gibt genetische Faktoren, die niedrigen Blutdruck begünstigen. Gerade junge Frauen mit einer schlanken Figur haben mit einem solchen genetisch bedingten niedrigen Blutdruck zu kämpfen. Und es gibt Lebensumstände, die bewirken können, dass die Hypotonie verstärkt wird. So kann die Hypotonie auftauchen, sobald sich Menschen lange in der Hitze aufhalten oder bei Kalium– und Salzmangel. Auch eine Schwangerschaft, Bewegungsmangel oder eine schlechte Flüssigkeitsversorgung kommen als Ursachen beziehungsweise Auslöser in Frage. Die Einnahme von neuen Medikamenten kann zu Niedrigblutdruck führen. Manche Arzneimittel haben einen Einfluss auf den Kreislauf oder den Elektrolythaushalt. Wie stark sich diese Nebenwirkung beim Menschen bemerkbar macht, hängt vom einzelnen Körper ab.
Auf der anderen Seite weiß man von einigen Erkrankungen, dass sie eine Hypotonie auslösen können. Dazu zählen eine Unterfunktion der Schilddrüse oder der Nebennierenrinde. Auch ungewöhnliche Veränderungen der Hirnanhangdrüse können den Blutdruck absenken. Herzkrankheiten, Entzündungen im Herzbereich und Herzrhythmusstörungen können bewirken, dass das Herz mit weniger Druck Blut durch den Körper pumpt. Weitere Auslöser sind Schwächen im Venenbereich und Krankheiten, die bewirken, dass der Körper zu wenig Salz aufnimmt. Ob Krankheiten wie diese die Ursache für eine Hypotonie sind, kann ein ausgebildeter Arzt mit einer professionellen Diagnose feststellen.
Diese medizinischen Untersuchungen helfen beim Abklären von Ursachen:
– Blutdruckmessungen: liefern Ergebnisse und ermöglichen eine gezielte Datenauswertung
– Bluttests: schließen Blutarmut, hormonelle Auffälligkeiten und Mangelversorgung aus
– EKG und Belastungstests: geben Auskunft über die Leistungsfähigkeit des Herzens
Bestimmte Situationen können Auslöser von Hypotonie sein

Was man neben den genannten Auslösern nicht vergessen sollte: Es besteht noch eine dritte Möglichkeit. Bei manchen Menschen tritt der stark abfallende Blutdruck nur in einem bestimmten Moment des Tages auf. Das kann beispielsweise nach dem Aufstehen sein. Oder es könnte dort passieren, wo eine Person im beruflichen Alltag lange stehen muss und ihre Beine nicht bewegen kann. In dem Fall ist der Auslöser leicht benannt. Die beschränkten Bewegungsmöglichkeiten bewirken, dass sich das Blut staut und der Kreislauf Probleme bekommt.
Wer ein Tagebuch führt und sich notiert, wann der Blutdruck abfällt, kommt solchen situationsbedingten Auslösern schnell auf den Grund. Sobald sie erkannt sind, kann man den Situationen eine verstärkte Aufmerksamkeit schenken und die Schwäche mit praktischen Maßnahmen umgehen. Betroffene können sich gelegentlich setzen, anstatt lange zu stehen. Sie können den Blutkreislauf mit kleinen Übungen antreiben. Und sie können morgens langsam aufstehen.
Was kann man verändern, um das Problem in den Griff zu bekommen?
Sobald der Auslöser gefunden ist, kann Hypotonie gezielt behandelt werden. Sofern keine ernsthafte Erkrankung vorliegt, sind regelmäßige Bewegung und eine Verbesserung des Flüssigkeitshaushaltes hilfreich. Damit der Körper mehr Flüssigkeit aufnehmen kann, sind Salz, Kalium und ein solider Elektrolythaushalt wichtig. Entsprechend dürfen Menschen mit niedrigem Blutdruck mehr Salz zu sich nehmen, als für die Ernährung im Normalfall empfohlen wird. Es gibt eine Reihe von Pflanzen, die in der Naturheilkunde gegen niedrigen Blutdruck eingesetzt werden. Sie können in Form von Tee zubereitet werden und als fertiges Präparat gekauft werden.
Diese Hausmittel werden gegen niedrigen Blutdruck genutzt:
– Lavendel
– Rosmarin
– Ginseng
– Weißdorn
Wer morgens aufgrund von Hypotonie schlecht in den Tag kommt, kann sich eine Flasche Wasser neben das Bett stellen. Bevor man aus dem Bett aufsteht, kann man sich daraus ein Glas einschenken und dieses langsam trinken. In vielen Fällen geht es dann ohne Schwindel und Schwäche in den Tag. Medikamente zur Behandlung von Hypotonie gibt es. Da sich die meisten Fälle gut durch sanfte Methoden und Hausmittel behandeln lassen, kommen sie eher selten zum Einsatz. Ein Hausarzt klärt erst ab, ob sich Krankheiten oder Salzmangel ausschließen lassen. Anschließend findet er mit dem Patienten die üblichen Auslöser.
Fazit: Hypotonie verstehen und natürlich in den Griff bekommen
Niedriger Blutdruck – medizinisch als Hypotonie bezeichnet – ist zwar oft harmlos, kann Betroffene jedoch spürbar im Alltag einschränken. Müdigkeit, Schwindel und Kreislaufschwäche sind typische Begleiterscheinungen, die nicht ignoriert werden sollten. Entscheidend ist, die individuellen Auslöser zu erkennen: Häufig spielen genetische Faktoren, Lebensstil, Flüssigkeitsmangel oder hormonelle Einflüsse eine Rolle. Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen können den Blutdruck beeinflussen.
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen lässt sich Hypotonie mit einfachen Maßnahmen wirkungsvoll stabilisieren. Bewegung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und salzreichere Ernährung fördern den Kreislauf auf natürliche Weise. Ergänzend können Heilpflanzen wie Rosmarin, Ginseng oder Weißdorn unterstützend wirken. Wer seinen Körper beobachtet und bewusster mit Alltagssituationen wie langem Stehen oder schnellem Aufstehen umgeht, kann Beschwerden nachhaltig reduzieren.
Zusammengefasst gilt: Hypotonie ist selten gefährlich, aber oft lästig. Mit Achtsamkeit, gesunder Lebensweise und gezielten Routinen lässt sich der Blutdruck meist ohne Medikamente regulieren – und das Wohlbefinden kehrt Schritt für Schritt zurück.







